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Fürther Persönlichkeiten

Erfahren Sie mehr über Erhard, Grundig, Kissinger & Co.

© Stadtarchiv Fürth

Herausragende Menschen der Stadtgeschichte

Prominente auf Schritt und Tritt? Auf dem Fürther "Ehrenweg", entlang der Mathilden- und der Schwabacher Straße, können Sie 16 in den Boden verlegte Bronzeplatten entdecken, auf denen außergewöhnliche Fürther Persönlichkeiten mit ihren Lebensdaten verewigt sind. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie wurden in Fürth geboren oder hatten hier ihren Lebensmittelpunkt und sind weit über die Grenzen ihrer Geburtsstadt hinaus bekannt geworden.

Hans Böckler

Von Fürth in die Gewerkschaft

Hans Böckler wurde am 26. Februar 1875 in Trautskirchen geboren. Im Alter von neun Jahren zog seine Familie nach Fürth, wo er nach dem frühen Tod seines Vaters arbeiten musste, um seine Geschwister zu unterstützen. Eine Lehre als Gold- und Silberschläger legte den Grundstein für seine gewerkschaftliche Karriere.

Engagement in Politik und Gewerkschaften

Böckler trat 1894 der SPD und dem Deutschen Metallarbeiter-Verband bei. In Fürth und später in anderen Städten übernahm er leitende Positionen in den Gewerkschaften und setzte sich für die Rechte der Arbeiter ein. Schon früh entwickelte er ein starkes Bewusstsein für soziale Gerechtigkeit und den Schutz der Beschäftigten.

Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes

1947 wurde er erster Vorsitzender des DGB. Unter seiner Leitung wurden wichtige Sozial- und Mitbestimmungsprojekte umgesetzt, die den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg unterstützten. Sein Einsatz für Mitbestimmung und Arbeitnehmerrechte prägte die Gewerkschaftsbewegung nachhaltig.

Ein bleibendes Erbe

Hans Böckler verstarb am 16. Februar 1951. In Fürth erinnert die Hans-Böckler-Schule an sein Lebenswerk, und bundesweit tragen zahlreiche Straßen und Institutionen seinen Namen. Sein Wirken gilt als Fundament für die moderne Gewerkschaftsarbeit in Deutschland.

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Herbert Erhard

© Archiv Kamran Salimi

Vom Fürther Nachwuchs zum Fußballprofi

Herbert Erhard wurde am 6. Juli 1930 in Fürth geboren. Bereits als Jugendlicher spielte er bei der SpVgg Fürth, der er 1943 beitrat. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab er 1948 sein Debüt in der ersten Mannschaft. Sein Talent und Einsatz führten schnell zu seiner Rolle als Schlüsselspieler der Mannschaft.

Erfolge mit der SpVgg Fürth

Erhard absolvierte zahlreiche Einsätze für die Spielvereinigung und war Teil des Aufstiegs in die oberste Spielklasse 1949. 1950 gewann die Mannschaft die Süddeutsche Meisterschaft, 1951 die Vizemeisterschaft. Seine Zuverlässigkeit und Zweikampfstärke machten ihn zu einem wichtigen Abwehrspieler.

Nationalmannschaft und Weltmeistertitel

1953 wurde Erhard erstmals in den Kader der Deutschen Nationalmannschaft berufen. Er gehörte zum Kader der Weltmeister von 1954 und war bei den Weltmeisterschaften 1958 und 1962 Stammspieler und Kapitän. Insgesamt prägte er über Jahre hinweg die Abwehr des DFB-Teams.

Karriereende und Rückkehr nach Fürth

1964 beendete Erhard seine Profi-Karriere in München. Anschließend kehrte er nach Fürth zurück und arbeitete als Sportlehrer und Amateurtrainer, unter anderem an der Pfisterschule. Bis zu seinem Ruhestand 1994 engagierte er sich intensiv in der Nachwuchsförderung. Herbert Erhard verstarb am 3. Mai 2010 in Fürth.

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Ludwig Erhard

© Stadtarchiv Fürth

Ein Fürther, der Geschichte schrieb

Ludwig Wilhelm Erhard wurde am 4. Februar 1897 in Fürth geboren. Er wuchs in der damaligen Sternstraße 5 auf und zeigte schon früh Interesse an Wirtschaft und Politik. Nach dem Ersten Weltkrieg und einem Studium der Wirtschaftswissenschaften begann er seine berufliche Laufbahn im öffentlichen Dienst.

Wurzeln in Fürth

In seiner Heimatstadt Fürth legte Erhard den Grundstein für seine spätere Karriere. Er besuchte die Realschule und begann danach eine kaufmännische Lehre. Seine Familie betrieb ein Textilgeschäft, was ihm früh Einblicke in wirtschaftliche Zusammenhänge ermöglichte.

Vom Wirtschaftsminister zum Bundeskanzler

Erhard wurde 1949 Bundesminister für Wirtschaft und prägte die deutsche Wirtschaftspolitik maßgeblich. Er gilt als Vater der Sozialen Marktwirtschaft und war entscheidend an der Einführung der D-Mark beteiligt. 1963 trat er das Amt des Bundeskanzlers an und führte die Bundesrepublik bis 1966.

Erinnerung und Vermächtnis

Obwohl Erhard in Bonn lebte, blieb er seiner Heimatstadt verbunden. Er starb am 5. Mai 1977, sein Grab befindet sich auf dem Bergfriedhof in Gmund am Tegernsee. Wer mehr über sein Leben und Werk erfahren möchte, findet im Ludwig-Erhard-Zentrum spannende Einblicke.

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Frieda Fronmüller

© Archiv Stadelner Kirchenchor

Von Lindau nach Fürth – Musikerin mit Herz

Frieda Helene Emma Fronmüller wurde am 8. September 1901 in Lindau geboren. Ihr Vater, Paul Fronmüller, war evangelischer Pfarrer an der Stadtkirche St. Michael in Fürth. Schon früh zeigte sie großes Interesse an Musik und erhielt privaten Unterricht, bevor sie ihr Studium in Leipzig und Nürnberg absolvierte.

Musikalische Laufbahn in Fürth

1923 wurde Fronmüller Organistin an der Stadtkirche St. Michael in Fürth, 1932 übernahm sie zusätzlich die Leitung des Kirchenchores. Sie blieb in diesen Ämtern bis zu ihrem Ruhestand 1964 und komponierte zahlreiche Werke wie Kantaten, Motetten und Lieder.

Auszeichnungen und Engagement

Für ihr herausragendes Engagement in der Kirchenmusik erhielt sie 1966 den Schulmusikpreis der Stadt Fürth und 1971 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Ihr Lebenswerk wird als bedeutender Beitrag zur Kirchenmusik des 20. Jahrhunderts gewürdigt.

Erinnerung an eine bedeutende Musikerin

Frieda Fronmüller verstarb am 13. März 1992 in Fürth. Ihr Wirken als Komponistin, Organistin und Chorleiterin hat die musikalische Landschaft der Stadt nachhaltig geprägt.

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Max Grundig

© Stadtarchiv Fürth

Von Nürnbergs Straßen in die Welt der Technik

Max Grundig wurde am 7. Mai 1908 in Nürnberg geboren. Schon früh interessierte er sich für Technik und Radios und baute in der Wohnung seiner Familie seinen ersten Detektor-Apparat.

Wie Fürth Grundigs Karriere formte

In Fürth legte Grundig den Grundstein für seine Karriere: 1930 gründete er mit einem Partner ein kleines Unternehmen für den Verkauf von Radios. 1934 eröffnete er einen größeren Laden mit Werkstatt in der Schwabacher Straße, der den Grundstein für seinen späteren Weltkonzern legte.

Vom Selbstbaukasten zum Elektronikimperium

Nach dem Zweiten Weltkrieg brachte er den „Heinzelmann“-Selbstbaukasten auf den Markt und etablierte sich als führender Hersteller von Radios, Fernsehern und Unterhaltungselektronik. In den 1970er Jahren beschäftigte sein Unternehmen über 38.000 Mitarbeiter.

Ein bleibendes Erbe in Fürth

Max Grundig starb am 8. Dezember 1989 in Baden-Baden. Sein Grab befindet sich auf dem dortigen Hauptfriedhof. In der ehemaligen Direktion seiner Firma in Fürth befindet sich heute das Rundfunkmuseum. Zudem ist die Fachoberschule in Fürth nach ihm benannt.

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Bernhard Kellermann

© FürthWiki

Vom Fürther Jungen zum erfolgreichen Schriftsteller

Bernhard Kellermann wurde am 4. März 1879 in Fürth geboren. Nach dem Abitur begann er ein Studium in München, wechselte jedoch bald zur Germanistik, um sich seiner literarischen Leidenschaft zu widmen. Schon früh veröffentlichte er erste Werke, die ihn als talentierten Autor bekannt machten.

Durchbruch mit „Der Tunnel“

Sein größter Erfolg war der Science-Fiction-Roman Der Tunnel von 1913, der millionenfach verkauft und in über 20 Sprachen übersetzt wurde. Damit etablierte sich Kellermann als einer der bekanntesten deutschen Schriftsteller seiner Zeit.

Engagement und Berichterstattung

Während des Ersten Weltkriegs war er als Kriegsberichterstatter tätig und setzte sich in späteren Werken politisch und gesellschaftlich kritisch mit seiner Zeit auseinander. Nach dem Krieg zog er von Bayern nach Potsdam und engagierte sich literarisch und kulturell.

Späte Jahre und Vermächtnis

Kellermann verbrachte die NS-Zeit weitgehend zurückgezogen. Er verstarb am 17. Mai 1957. Sein umfangreiches Werk gilt als bedeutender Beitrag zur deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts.

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Henry Kissinger

© Presseamt Fürth

Vom Herzen Fürths hinaus in die Welt

Henry Kissinger wurde am 27. Mai 1923 in der Mathildenstraße 23 in Fürth geboren. 1938 musste er mit seiner jüdischen Familie vor den Nationalsozialisten in die USA fliehen, wo er später eine beeindruckende Karriere begann.

Kindheitsspuren in Fürth

In seiner Heimatstadt besuchte Kissinger zunächst die jüdische Grundschule und später die Israelitische Realschule. Schon als Kind war er begeisterter Anhänger der Spielvereinigung Fürth, ein Verein, dem er zeitlebens verbunden blieb.

Architekt der Weltpolitik

In den USA studierte er an der Harvard University und wurde einer der einflussreichsten Politiker seiner Zeit. Von 1969 an war er Nationaler Sicherheitsberater, später Außenminister der Vereinigten Staaten. Internationale Bekanntheit erlangte er durch seine Rolle in der Annäherung zwischen den USA, China und der Sowjetunion. 1973 erhielt er den Friedensnobelpreis.

Eine bleibende Erinnerung in Fürth

Obwohl er in die große Weltpolitik hinausging, blieb Kissinger mit seiner Geburtsstadt verbunden. 1975 wurde ihm die Goldene Bürgermedaille verliehen, 1998 die Ehrenbürgerwürde. Henry Kissinger starb am 29. November 2023 in Kent, Connecticut. Heute trägt ein zentraler Platz vor der alten Feuerwache in Fürth seinen Namen, und im Buch „Die Kissinger-Saga – Walter und Henry Kissinger. Zwei Brüder aus Fürth“ können Besucher:innen tiefer in sein Leben eintauchen.

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Emilie Lehmus

© Sammlung-B-Die-Lehmus-aus-Rothenburg

Geboren in Fürth – Aufgewachsen in einem fortschrittlichen Pfarrhaus

Emilie Lehmus wurde am 30. August 1841 als Tochter des Fürther Pfarrers Friedrich Theodor Eduard Lehmus und seiner Frau Caroline in Fürth geboren. In einem Elternhaus, das Bildung und Selbstbestimmung förderte, erhielt sie eine fundierte Ausbildung. Bereits im Alter von 22 Jahren legte sie in Schwabach das Examen für Musik mit der Note „vorzüglich“ ab.

Medizinstudium in Zürich – Wegbereiterin für Frauen in der Medizin

1867 zog Emilie Lehmus nach Zürich, um dort als erste deutsche Frau ein Medizinstudium aufzunehmen. Sie schloss ihr Studium erfolgreich ab und erhielt das Prädikat „ausgezeichnet“. 1871 wurde sie in Berlin als erste niedergelassene Ärztin Deutschlands tätig.

Engagement in der Frauenbewegung

Neben ihrer ärztlichen Tätigkeit engagierte sich Emilie Lehmus für die Rechte der Frauen. Sie setzte sich für die Anerkennung von Frauen in der Wissenschaft und Medizin ein und war eine der ersten Frauen, die in Deutschland als Ärztin praktizierten.

Erinnerung an eine bedeutende Ärztin

Emilie Lehmus verstarb am 17. Oktober 1932 in Gräfenberg bei Erlangen. Ihr Wirken als erste deutsche Medizinstudentin und niedergelassene Ärztin hat die medizinische Landschaft Deutschlands nachhaltig geprägt.

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Wilhelm Löhe

© Heiligenlexikon.de

Ein Fürther Kind mit großer Berufung

Wilhelm Löhe wurde am 21. Februar 1808 in Fürth geboren. Schon früh zeigte sich sein Interesse an Theologie, das ihn nach dem Abitur zum Studium nach Erlangen und Berlin führte. 1830 wurde er in Ansbach zum Pfarrer ordiniert.

Wirken in Neuendettelsau

1837 übernahm Löhe die Pfarrstelle in Neuendettelsau, wo er bis zu seinem Tod tätig blieb. Er gründete dort 1854 die erste bayerische Diakonissenanstalt, die bald weit über die Region hinaus bekannt wurde. Sein Einsatz machte das Dorf zu einem Zentrum diakonischer Arbeit.

Persönliche Schicksalsschläge

1841 heiratete er Caroline Haßold, die jedoch 1846 nach der Geburt des vierten Kindes verstarb. Dieser Verlust prägte Löhes seelsorgerisches Wirken und verstärkte sein Mitgefühl für Menschen in schwierigen Lebenslagen.

Vermächtnis in Fürth und darüber hinaus

Wilhelm Löhe starb am 2. Januar 1872 in Neuendettelsau. In seiner Geburtsstadt Fürth erinnert das Wilhelm-Löhe-Haus an ihn, das heute eine Ausstellung über sein Leben und Wirken beherbergt. Sein Name ist zudem mit zahlreichen diakonischen Einrichtungen verbunden.

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Karl Mai

© FürthWiki

Ein Fürther Kind mit Fußball im Blut

Karl „Charly“ Mai wurde am 27. Juli 1928 in Fürth geboren. Schon als Jugendlicher schloss er sich der SpVgg Fürth an und entwickelte sich dort zu einem zuverlässigen Abwehrspieler. Seine Heimatstadt sollte ihn ein Leben lang prägen.

Erfolge mit dem Kleeblatt

Zwischen 1949 und 1958 bestritt er zahlreiche Spiele in der Oberliga für die Spielvereinigung. Mit seiner kämpferischen Spielweise und Übersicht gehörte er über Jahre zu den Leistungsträgern der Mannschaft. Auch seine Vereinstreue machte ihn beim Fürther Publikum beliebt.

Weltmeister von 1954

1953 wurde Mai in die deutsche Nationalmannschaft berufen. Ein Jahr später stand er im Kader der Weltmeisterschaft und war im Endspiel von Bern einer der entscheidenden Spieler beim „Wunder von Bern“. Insgesamt brachte er es auf 21 Länderspiele für Deutschland.

Spätere Jahre und Erinnerung

Nach seiner aktiven Karriere blieb er dem Fußball verbunden und lebte wieder in seiner Heimatstadt Fürth. Karl Mai starb am 15. März 1993 in Fürth. Heute erinnert die Charly-Mai-Sportanlage an den Weltmeister von 1954 und hält seine Verdienste lebendig.

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Grete Schickedanz

© FürthWiki

Vom Lehrmädchen zur Unternehmerin

Grete Lachner wurde am 20. Oktober 1911 in Fürth geboren. Aus einfachen Verhältnissen stammend, begann sie 1927 als kaufmännische Lehrling bei der Großhandlung für Kurz-, Weiß- und Wollwaren, die später als Versandgeschäft „Quelle“ bekannt wurde. Ihre Fleiß, Lernbereitschaft und Korrektheit führten dazu, dass sie bald in ein neu eröffnetes Geschäft eingesetzt wurde.

Aufstieg an der Seite von Gustav Schickedanz

Durch ihre enge Zusammenarbeit mit Gustav Schickedanz, dem Gründer der „Quelle“, entwickelte sich eine familiäre Beziehung. Nach dem tragischen Unfall, bei dem Gustav Schickedanz' erste Frau und Sohn ums Leben kamen, unterstützte Grete ihn, sein Trauma zu überwinden. 1942 heirateten sie in der Kirche St. Paul in der Fürther Südstadt. Die Geburt ihrer Tochter Madeleine Schickedanz brachte zusätzlich Freude in ihr Leben.

Leitung und Auszeichnungen

Nach dem Tod ihres Ehemannes 1977 übernahm Grete Schickedanz die Leitung des Versandhauses „Quelle“. Unter ihrer Führung expandierte das Unternehmen weiter. Sie wurde für ihre Verdienste mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter das Bundesverdienstkreuz in verschiedenen Klassen, der Bayerische Verdienstorden und die Ehrenbürgerwürde der Stadt Fürth.

Erinnerung an eine bedeutende Unternehmerin

Grete Schickedanz verstarb am 23. Juli 1994 in Fürth. Ihr Wirken als Unternehmerin hat die wirtschaftliche Landschaft Fürths und darüber hinaus nachhaltig geprägt.

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Gustav Schickedanz

© Stadtarchiv Fürth

Aufstieg eines Fürther Unternehmers

Gustav Schickedanz wurde am 1. Januar 1895 in Fürth geboren. Er wuchs in der Theresienstraße 23 auf und besuchte die Volksschule in der Schwabacher Straße. Schon früh entwickelte er ein Gespür für Handel und gründete 1922 eine Großhandlung für Kurz-, Weiß- und Wollwaren.

Wie Fürth seine Karriere prägte

In Fürth legte Schickedanz den Grundstein für seinen unternehmerischen Erfolg. 1927 gründete er das Versandhaus „Quelle“ nach US-amerikanischem Vorbild. Während der NS-Zeit profitierte er auch von den Enteignungen jüdischer Mitbürger, was den Aufstieg seines Unternehmens beschleunigte. Unter seiner Leitung entwickelte sich „Quelle“ zu einem der größten Versandhandelsunternehmen Deutschlands.

Vom Unternehmer zum Förderer

Neben seiner geschäftlichen Tätigkeit engagierte sich Schickedanz sozial. 1964 gründete er die Gustav Schickedanz-Stiftung, die gezielt begabte Jugendliche fördert, insbesondere aus der evangelisch-lutherischen Konfession. Sein Engagement machte ihn weit über Fürth hinaus bekannt.

Ein bleibendes Erbe in Fürth

Gustav Schickedanz verstarb am 27. März 1977 in Fürth. Sein wirtschaftliches und soziales Wirken hinterließ deutliche Spuren in der Stadt. Die Gustav Schickedanz-Stiftung setzt sein Lebenswerk fort und unterstützt noch heute die Ausbildung junger Menschen.

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Alfred Schwarzmann

© Archiv Kamran Salimi

Fürther Herkunft – Talent am Barren

Alfred Schwarzmann wurde am 23. März 1912 in Fürth geboren. Er war ein deutscher Kunstturner und zählte mit drei Olympiasiegen 1936 zu den prägenden Athleten seiner Zeit. 1999 wählte ihn eine Expertenjury zum „Turner des 20. Jahrhunderts“ in Deutschland.

Wurzeln im TV Fürth 1860

Schwarzmann entstammte einer Turnerfamilie; sein Vater Georg war über zwei Jahrzehnte Oberturnwart beim Turnverein Fürth 1860. Aus diesem Verein ging er sportlich hervor und legte dort den Grundstein für seine nationale Karriere. Schon 1934 wurde er Deutscher Meister im Mehrkampf.

Olympiagold 1936 – Comeback 1952

Bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 gewann er Gold im Pferdsprung, im Einzelmehrkampf und mit der Mannschaft, dazu Bronze am Reck und am Barren. Nach Kriegsdienst als Fallschirmjäger und schweren Verwundungen kehrte er 1952 in Helsinki zurück und holte Silber am Reck – eine Sensation im Alter von 40 Jahren.

Spuren in Fürth und Vermächtnis

Nach 1945 blieb eine erhoffte Anstellung als Sportlehrer in Fürth aus; Schwarzmann ging nach Goslar, wo er als Lehrer, Lehrwart und Kampfrichter den Turn-Nachwuchs förderte. In Fürth erinnert man sich an den gebürtigen Olympiasieger bis heute durch lokale Berichte und Publikationen. Alfred Schwarzmann starb am 11. März 2000 in Goslar.

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Martin Segitz

© FürthWiki

Fürther Handwerker mit gesellschaftlicher Vision

Martin Segitz wurde am 26. Juli 1853 in Fürth geboren. Er begann seine Laufbahn als Zinngießer und entwickelte sich früh politisch weiter — bis hin zum Abgeordneten im Bayerischen Landtag und Deutschen Reichstag. Schon in jungen Jahren setzte er sich für die Belange der Arbeiter in seiner Heimatstadt ein.

Engagement für Arbeiter und Soziales

Er war Teil der SPD und Mitbegründer wichtiger gewerkschaftlicher Strukturen, darunter der Metallarbeiterzeitung, die als Vorläufer der IG Metall gilt. Außerdem prägte er den 1. Mai als internationalen Tag der Sozialdemokratie mit – und machte ihn damit weltweit bekannt. Durch sein Engagement stärkte er die politische Stimme der Arbeiterschaft nachhaltig.

Politische Verantwortung in turbulenten Zeiten

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde Segitz 1919 kurzfristig bayerischer Innen- und Sozialminister, nachdem er vom Rätekongress als Nachfolger Kurt Eisners vorgesehen war — wenngleich seine Ernennung vom Landtag nicht anerkannt wurde. Seine Erfahrung und sein diplomatisches Geschick halfen, einige der Spannungen in Bayern abzumildern.

Vermächtnis in Fürth

Martin Segitz starb am 31. Juli 1927 in Fürth. Zu seinen Ehren trägt die Berufsschule III seit 2005 seinen Namen, und eine Büste erinnert an sein Engagement in der Stadt. Auch heute gilt er als Vorbild für politisches Engagement in der Region.

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Leopold Ullstein

© Stadtarchiv Fürth

Geboren in Fürth – Aufgewachsen in einer jüdischen Unternehmerfamilie

Leopold Ullstein wurde am 6. September 1826 in der Mohrenstraße 2 in Fürth geboren. Er war der vierte Sohn des jüdischen Papierhändlers Hajum Hirsch Ullstein. Die Familie legte großen Wert auf eine aufgeklärte religiöse und ethische Bildung, was sich auch auf Leopold auswirkte. Er wuchs unweit der Fürther Synagoge auf und zeigte früh Interesse an kaufmännischen Tätigkeiten.

Vom Papiergroßhandel zum Verleger

Ullstein erlernte zunächst das Papiergeschäft im väterlichen Betrieb in Fürth. 1847 übernahm er gemeinsam mit seinen Brüdern das Familienunternehmen, das später nach Leipzig verlegt wurde. Nach Streitigkeiten zog sich Leopold zurück und gründete 1855 in Berlin seine eigene Papiergroßhandlung. 1877 gründete er den Ullstein Verlag, der sich schnell zu einem der größten Verlagshäuser Europas entwickelte.

Innovationen im Verlagswesen

Unter Ullsteins Führung erlebte der Verlag zahlreiche Innovationen. 1894 übernahm er die Berliner Illustrirte Zeitung und machte sie zur bedeutendsten deutschen Wochenzeitung. 1898 gründete er die Berliner Morgenpost, die später zur größten Tageszeitung Deutschlands heranwuchs. Sein Verlag war bekannt für seine liberal-demokratische Ausrichtung und setzte Maßstäbe im deutschen Verlagswesen.

Erinnerung an einen großen Sohn der Stadt

Leopold Ullstein starb am 4. Dezember 1899 in Berlin. In Fürth erinnert die Ullsteinstraße an ihn. Zudem wurde die Leopold-Ullstein-Realschule nach ihm benannt, die heute als staatliche Realschule in Fürth besteht.

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Jakob Wassermann

© Stadtarchiv Fürth

Geboren in Fürth – Aufgewachsen in einer Kaufmannsfamilie

Jakob Wassermann wurde am 10. März 1873 in der Alexanderstraße 13 in Fürth geboren. Er war das älteste Kind des jüdischen Spielwarenhändlers Adolf Wassermann und seiner Frau Henriette. Schon früh zeigte er großes Interesse an Literatur, brach jedoch eine kaufmännische Lehre bei seinem Onkel in Wien ab, um Schriftsteller zu werden.

Von Fürth in die literarische Welt

Wassermann lebte in München, wo er unter anderem für die satirische Zeitschrift „Simplicissimus“ arbeitete und bekannte Schriftsteller wie Hugo von Hofmannsthal, Thomas Mann und Rainer Maria Rilke kennenlernte. 1896 erschien sein erster Roman „Melusine – Ein Liebesroman“. Mit „Der Fall Maurizius“ (1928) gelang ihm der Durchbruch zu einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftsteller seiner Zeit.

Werke über Identität und Moral

Seine Romane und Essays behandeln häufig Fragen der Gerechtigkeit, Moral und persönlichen Identität. In seiner Autobiografie „Mein Weg als Deutscher und Jude“ reflektiert er über die Herausforderungen, sowohl jüdisch als auch deutsch zu sein. Unter der nationalsozialistischen Herrschaft wurden seine Werke verboten.

Erinnerung in Fürth

Jakob Wassermann starb am 1. Januar 1934 in Altaussee, Steiermark. Sein Geburtshaus in der Alexanderstraße 13 ist mit einer Gedenktafel versehen, und in Fürth erinnert die Jakob-Wassermann-Schule an sein Lebenswerk.

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Unsere Tipps für Ihren Besuch

Wer den Spuren bedeutender Fürther Persönlichkeiten folgen möchte, kann Geschichte hautnah erleben. Ob im Ludwig Erhard Zentrum, das unter anderem Leben und Wirken Ludwig Erhards beleuchtet, im Rundfunkmuseum mit Erinnerungen an Max Grundig oder bei einer thematischen Stadtführung – Fürth bietet vielfältige Möglichkeiten, außergewöhnliche Lebensgeschichten kennenzulernen. Auch die Literaturtour zu Schriftstellern wie Jakob Wassermann sowie eine Stadtführung über bemerkenswerte Frauen der Stadt laden dazu ein, Fürths bewegte Biografien zu entdecken.

Ludwig Erhard Zentrum

Mehr zum Vater des deutschen Wirtschaftswunders

© Tourist-Information Fürth

Rundfunkmuseum

Mehr zu Max Grundigs Erfolgsgeschichte

© Tourist-Information Fürth

Stadtführungen Glanz und Aufbruch

Ludwig Erhard, Max Grundig und Gustav Schickedanz.

© Felix Geismann - FürthWiki

Stadtführung - Die Frauen von Fürth

Die Fürther Frauen

© Stadtarchiv Fürth

Literaturtour - buchstäblich Fürth

Fürths berühmte Schriftsteller wie Jakob Wassermann

© Julia Stiller

Adresse

Tourist-Information Fürth
Bahnhofplatz 9
90762 Fürth

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