Das Kleeblatt – Symbol der Stadt Fürth
Man begegnet ihm in Fürth auf Schritt und Tritt: dem dreiblättrigen Kleeblatt. Es ziert das Stadtwappen, schmückt Häuserfassaden und Gullydeckel, Laternen, Zäune – ja selbst als Logo im Sport oder Gewerbe ist es allgegenwärtig. Doch warum ist gerade ein Kleeblatt das Wahrzeichen Fürths?
Ursprung und Geschichte
Das Kleeblatt hat eine lange Geschichte: Zum ersten Mal erscheint es am 18. Januar 1562 im persönlichen Siegel des bambergisch-dompropsteilichen Amtmanns Johann Hornung. Es zeigte drei aus einem Dreiberg wachsende Kleeblätter – ein Motiv, das später auch seine Nachfolger im Amt sowie die Notare und Gerichtsschöffen in Fürth übernahmen. Ab 1693 wurde das Kleeblatt erstmals als offizieller Gemeindestempel verwendet.
Während der preußischen Herrschaft führte das Stadtgericht ab 1804 das Kleeblatt im Amtssiegel. Und als Fürth 1818 zur Stadt 1. Klasse erhoben wurde, entstand das erste offizielle Stadtwappen mit Eichenkranz und Mauerkrone – natürlich mit dem Kleeblatt im Zentrum. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde an einem neuen, schlichteren Wappen gearbeitet. 1939 fand dieses schließlich offizielle Anerkennung: ein auf das Wesentliche reduziertes Wappen mit einem stilisierten Kleeblatt als zentrales Element.
Viele Blätter – viele Deutungen
Über die Bedeutung der drei Kleeblattblätter gibt es viele Theorien. Keine davon lässt sich historisch eindeutig belegen – doch sie zeigen, wie stark das Symbol mit der Identität der Stadt verwoben ist.
Die bekanntesten Deutungsversuche:
Dreiherrschaft: Lange Zeit stand Fürth unter der Herrschaft dreier Obrigkeiten – des Bamberger Domkapitels, der Reichsstadt Nürnberg und der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Das Kleeblatt könnte diese Dreiherrschaft symbolisieren. Historiker bezweifeln jedoch, dass dies der Ursprung des Symbols ist, da die drei Mächte oft gegeneinander agierten, anstatt gemeinsam zu regieren.
Drei Religionen: Fürth war über Jahrhunderte von einem friedlichen Zusammenleben von Protestanten, Katholiken und Juden geprägt. Auch diese religiöse Vielfalt könnte im dreiblättrigen Kleeblatt Ausdruck finden. Doch auch diese Interpretation ist eher symbolisch als historisch belegbar.
Naturverbundenheit: Eine weitere, besonders charmante Theorie verweist auf die Lage Fürths inmitten grüner Flussauen von Rednitz, Pegnitz und Regnitz – das Kleeblatt als Sinnbild für ein fruchtbares, grünes Fürth.
Religiöses Symbol: Da das Kleeblatt erstmals im Siegel eines Vertreters der geistlichen Herrschaft Bambergs auftaucht, liegt auch eine christlich-theologische Deutung nahe: das dreiblättrige Kleeblatt als Zeichen der Dreifaltigkeit – Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Ein Glücksbringer für die Stadt
So vielfältig die Theorien, so klar ist doch eines: Die Fürtherinnen und Fürther identifizieren sich mit ihrem Kleeblatt. Es steht – ganz unabhängig von seinem historischen Ursprung – für Zusammenhalt, für Entwicklung trotz widriger Umstände und für eine starke lokale Identität.
Und auch wenn es „nur“ drei Blätter hat – wir sind überzeugt: Das Fürther Kleeblatt ist ein echtes Glückssymbol.
Unsere Tipps für Ihren Besuch
Für alle, die Fürth schon kennen – und noch tiefer eintauchen möchten: Bei diesem Stadtspaziergang entdecken Sie überraschende Geschichten rund um das Kleeblatt, das weit mehr ist als nur ein Wappen. Eine Tour für echte Fürth-Kenner:innen – oder alle, die es werden wollen.