Heute
Szenische Lesung am Sonntagnachmittag bei Kaffee und Kuchen
Marcel Reich-Ranicki zum 75. Geburtstag Brechts 1973 in der ZEIT: „Ist der Aufstieg des Bertolt Brecht in die Legende nicht mehr aufhaltsam? Mit andächtigem Augenaufschlag und in salbungsvollem Tonfall hat man ihn gefeiert. Und auch diejenigen, die ihn zwar einst mehr oder weniger gut kannten, aber sich damals von ihm missbraucht und in heiklen Situationen im Stich gelassen fühlten, reden nun so, als wollten sie den Erwartungen der Studienräte von gestern entgegenkommen: Sie preisen seine Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft und Brüderlichkeit, seine musterhafte Bescheidenheit und warme Menschlichkeit. Dass er ein Genie war, genügt ihnen nicht. Sie nennen ihn noch den Stillen, den Milden, den Gütigen, den Väterlichen. Mit Brecht zu sprechen: „Nachbar, euren Speikübel!" Ist es denn so schwer, sich damit abzufinden, dass er ein nicht unbedingt sympathischer und vielleicht auch kein sonderlich edler Zeitgenosse war? Müssen die Deutschen, frage ich mich, die Bilder ihrer großen Dichter immer so lange retuschieren, bis daraus die Vorbilder entstehen, mit denen zwar schlechten Lesebüchern, doch niemals guten Lesern gedient ist?...Dass Brecht heute noch mit „feurigen Augen“ gelesen wird, dessen bin ich ganz sicher. Er ist, glaube ich, der größte deutsche Dichter des 20. Jahrhunderts.‘‘ Zusammenstellung Brigitte Döring; mit Andrea Gerhard und Gästen Hutkasse: 5,- Euro wäre nett, bleibt aber freiwillig
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